Warenbringdienst

Die Überalterung, fehlende Infrastruktur und das unzureichende ÖPNV-Angebot in den kleineren Ortsteilen haben massive Einschränkungen der Lebensqualität der dort lebenden Menschen zur Folge. Besonders hart von diesen Defiziten sind ältere Menschen betroffen, die aus Alters- und/oder Kostengründen keinen eigenen PKW betreiben und zur Deckung des täglichen Bedarfes momentan auf nachbarschaftliche Hilfe angewiesen sind. Diese ist aber stark von der jeweiligen Lebenssituation der “Helfer” abhängig. Die permanente Abhängigkeit von nachbarschaftlicher Hilfe wird zudem oft als unangenehm empfunden.

Ziel muss es sein, ein Netzwerk aufzubauen, das die Grundversorgung in den kleineren Ortsteilen sicher stellt, z.B. durch einmal wöchentliche Belieferung. Verschiedene Modelle sind denkbar:

  • Aufgrund der kleinteiligen und verstreuten Siedlungsstruktur ist eine Einzelbelieferung der Haushalte aus Sicht der Lebensmittelhändler kaum wirtschaftlich durchzuführen, will man nicht deutliche Aufschläge an die Kunden weitergeben. Wirtschaftlicher ist eine Belieferungsstelle im Ort (z.B. DGH), von wo aus die Waren dann in die Haushalte verteilt werden können.
  • Sind die Einzelhändler nicht in der Lage, die Waren auszuliefern, muss ein Abholdienst organisiert werden, der eventuell an einem Tag der Woche mit dem Bürgerbus durchgeführt wird.
  • Verderbliche Waren wie Frischfleisch oder –fisch und Frischmilchprodukte können aus Versicherungsgründen nicht ausgeliefert werden. Hier wird man auf mobile Händler angewiesen sein, die diese Belieferung übernehmen.


In beiden Fällen ist die Mithilfe von ehrenamtlich Tätigen notwendig, um die Waren zu verteilen. Die ehrenamtliche Tätigkeit sollte in Absprache mit den Einzelhändlern jedoch auf ein Mindestmaß reduziert bleiben.
Als nächste Schritte wären zunächst die Bedarfe in den einzelnen Ortsteilen mit den Ortsvorstehern abzustimmen. Dann sollten Gespräche mit ansässigen Einzelhändlern geführt werden mit dem Ziel, wirtschaftlich realistische Lieferungen durchzuführen. Im letzten Schritt muss die Verteilung der ehrenamtlichen Tätigkeit organisiert werden. Eine Vereinsgründung wäre aus Haftungsgünden angeraten. Möglich ist auch die Partizipation der Arbeitsgruppe Warenbringdienst im momentan entstehenden Bürgerhilfeverein.

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