Optimierung des Freizeitwegenetzes

Das InKomZ–Gebiet verfügt aufgrund vielfältiger landschaftlicher und kultureller Attraktionen über ein weit verzweigtes Freizeitwegenetz. Allein in Herleshausen stehen nach Auskunft der Gemeinde 130 km Wanderwege zur Verfügung. Dazu gehören neben örtlichen Wanderwegen auch überregional bedeutsame Wanderwege wie der Werraburgensteig, der Wartburgpfad, der europäische Fernwanderweg Ostsee–Adria und der Elisabeth–Pilgerpfad. Überregional bedeutsame Radwanderwege durchqueren ebenfalls die Region. Die Freizeitwege stellen nicht nur ein erhebliches touristisches Potenzial im Kurzurlaub-Bereich dar, sie sind auch für die Lebensqualität der Bewohner des InKomZ- Gebietes von großer Bedeutung.
Gleichwohl sind Kommunen und ehrenamtliche Mitarbeiter kaum noch in der Lage, die Pflege und Unterhaltung der Wege flächendeckend und qualitativ befriedigend durchzuführen. Das Ergebnis ist in manchen Streckenabschnitten eine mangelhafte Beschilderung und eine schlechte Wegequalität. Dies betrifft nicht nur untergeordnete Wege, sondern auch Fernwege. Es ist deshalb notwendig, gemeinsam mit den Vereinen, ehrenamtlich engagierten Bürgern und der Werra–Meißner–Touristik ein Konzept zu erarbeiten, das die zukünftige Entwicklung der Freizeitwege lenken kann. Eckpunkte dieser Entwicklung sollten sein:

 

  • Prioritätenliste erstellen, die das Wegenetz kategorisiert in unbedingt erhaltenswerte Wege, erhaltenswerte Wege und nicht mehr erhaltenswerte Wege; als Richtschnur gelten: Lage (was präsentiert der betreffende Weg, Versorgung z.B. durch Gasthöfe), Unterhaltungsaufwand und angestrebte Verwendung
  • Aufgabe von Wegen, die nicht mehr gepflegt werden können
  • Abstimmung mit den landwirtschaftlichen Betrieben im InKomZ, welche Wege als Nutzwege der Landwirtschaft benötigt und unterhalten werden; Abstimmung und evtl. Änderung der Wegeverläufe; nicht erhaltenswerte Wege sollten der Landwirtschaft zur Nutzung überlassen werden
  • Ausweisung von (deutlich erkennbaren) Wanderparkplätzen, die (auch kurze) Rundtouren ermöglichen
  • Ausweisung eines zertifizierten Premium–Wanderwegs als zusätzliches touristisches Angebot
  • kommunenübergreifende Planung, die Wanderstrecken über Kommunalgrenzen fördert


Eine stärkere inhaltliche Verzahnung der Wege mit den Potenzialen des Verbandsgebietes scheint sinnvoll: Die zahlreichen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen „Highlights“ werden zwar mit dem Barbarossaweg und dem Werraburgensteig thematisiert, könnten jedoch insbesondere im Gemeindegebiet von Herleshausen deutlicher vermarktet werden (z.B. durch einen gesonderten Rundweg). Andere wichtige Potenziale der Region finden dagegen nicht ausreichend Beachtung (z.B. die in der Landschaft ablesbare Bergbaugeschichte oder die Sagenvielfalt der Region).
Darüber hinaus ist eine Abstimmung der Freizeit- und Gastronomieangebote mit den Fernwanderwegen notwendig, insbesondere in den nördlichen Teilen des Verbandsgebietes, wo sich viele unterschiedliche Fernwanderwege treffen, Unterkünfte an den Wegen aber weitgehend fehlen. Außerdem wäre eine Ausweitung des Wegeangebotes für weitere Freizeitsportarten wie Nordic Walking, Mountainbike und Inlinerstrecken aufgrund des geänderten Freizeitverhaltens notwendig.

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